Indiana Jones 5

Henry Walton Jones, besser bekannt unter seinem Spitznamen Indiana Jones, ist eine nahezu legendäre Kultfigur der Filmgeschichte. Im Jahr 2023 soll die aus insgesamt vier Teilen bestehende Spielfilmreihe noch einmal eine Fortsetzung erhalten und abermals wird Harrison Ford (mittlerweile immerhin stolze 79 Jahre alt) in die Rolle des Peitsche-schwingenden Helden schlüpfen. Wenig verwunderlich also, dass die Fans schon jetzt völlig aus dem Häuschen sind. Welche Infos es bereits über den neuen Film gibt, wollen wir euch natürlich auf keinen Fall vorenthalten.

In erster Linie soll unser nachfolgender Artikel aber einen Blick zurückwerfen: Was macht „Indiana Jones“ so unverwechselbar und schon fast zu einem eigenen Genre? Welche waghalsigen Abenteuer hat Indiana Jones bereits in seiner langen Laufbahn als Wissenschaftler, Forscher und Abenteurer erlebt? Wie genau wurde Harrison Ford zu einem der wohl bekanntesten und auch beliebtesten Leinwandhelden einer Abenteuerfilmreihe aller Zeiten? Schnallt euch an und startet mit uns einen Abstecher in die Vergangenheit, um euch zusammen mit uns an einige der größten Kinomomente von Indiana Jones zu erinnern

Harrison Ford – oder doch nicht?

Wer heute an Indiana Jones denkt, hat natürlich sofort den großartigen Schauspieler Harrison Ford vor Augen, der Kino-Fans unter anderem auch in Filmen wie „Star Wars“, „Auf der Flucht“ oder „Air Force One“ begeisterte. Was jedoch kaum jemand weiß: Harrison Ford war nicht die erste Wahl für die Figur des draufgängerischen Indiana Jones. Kaum zu glauben, aber wahr: Eigentlich sollte kein Geringerer als Tom Selleck Indiana Jones verkörpern.

Erst sechs Wochen vor dem eigentlichen Drehstart erfuhr Harrison Ford, dass er im Film „Jäger des verlorenen Schatzes“ unter der Regie von Steven Spielberg die Hauptrolle übernehmen würde. Tom Selleck hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einige Probeszenen abgedreht, letztendlich konnte er das Engagement jedoch nicht übernehmen, da er aufgrund von Dreharbeiten zur TV-Serie „Magnum“ unabkömmlich war. Für Harrison Ford, der dem breiten Publikum zu diesem Zeitpunkt lediglich durch seinen Auftritt als Han Solo in „Krieg der Sterne“ bekannt war, entwickelte sich Sellecks Absage zu einem echten Glücksfall, denn „Indiana Jones“ machte aus Harrison Ford einen der erfolgreichsten Hollywood-Stars.

„Jäger des verlorenen Schatzes“ entwickelte sich mit immensem Abstand zum erfolgreichsten aller Filme des Jahres 1981 und spielte an den weltweiten Kinokassen mehr als 400 Millionen US-Dollar ein – während sich der charismatische Harrison Ford zu einem regelrechten Publikumsmagnet entwickelte und pro Jahr etwa einen Film drehte.

Tom Selleck blieb der ganz große Hollywood-Durchbruch hingegen verwehrt. Er war stattdessen noch bis 1988 in der Besetzung des coolen Privatermittlers Magnum in der gleichnamigen Fernsehserie zu sehen. Übrigens: Sellecks Probeaufnahmen in der Besetzung als Indiana Jones finden sich im Bonusmaterial der DVD-Kollektion zur ursprünglichen Kino-Trilogie wieder.

Alle Indiana Jones Filme im Schnellcheck

Indiana Jones durfte bislang in vier Kinofilmen typische Indy Abenteuer erleben und sich dabei auf die Suche nach sagenumwobenen Artefakten begeben. Wir werfen für euch einen Blick zurück auf Dr. Henry Jones Jr. bisherige Erlebnisse. Was hat Indiana Jones alles erlebt und gesehen & was macht die einzelnen Filme speziell aus? Wie haben George Lucas und Steven Spielberg im Detail unter Beweis gestellt, dass sie zusammen Meisterwerke schaffen können?

Indiana Jones 4 / Schauspieler Harrison Ford

Jäger des verlorenen Schatzes: Juwel der Filmwelt

Die erste Indiana Jones Geschichte spielt im Jahr 1936. Der Archäologie Professor wird vom US-amerikanischen Geheimdienst damit beauftragt, die Bundeslade zu finden. Um jene Lade ranken sich zahlreiche Erzählungen, aus denen hervorgeht, dass eine Armee mit ihrer Hilfe unbesiegbar sein soll. Doch nicht nur Indiana Jones begibt sich auf die Suche: Auch die Nazis unter der Führung von Adolf Hitler sind der Lade bereits auf der Spur, um sie für die Übernahme der gesamten Welt einsetzen zu können. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit nimmt seinen Lauf.

Erstmals in diesem Teil 1 war der legendäre „Raiders March“ zu hören, der sich schon bald zur unverwechselbaren Titelmelodie der „Indiana Jones“-Filme entwickelte. Komponiert wurde er – wie könnte es anders sein – vom Großmeister John Williams, der vor und nach Indiana Jones so ziemlich jede andere gute Filmmusik beisteuerte

„Jäger des verlorenen Schatzes“ wurde sowohl von den Fans, als auch von den Kritikern in höchsten Tönen gelobt und gehört nach wie vor zu den besten Abenteuerfilmen aller Zeiten. Karen Allen und andere Stars konnten überzeugen.

Lediglich der deutsche Schauspieler Klaus Kinski sah das offenbar etwas anders: Er sollte ursprünglich die Figur des Major Arnold Toht in Teil 1 der Abenteuerfilmreihe spielen, lehnte sie aber ab, da er das Drehbuch als „dümmlich beschissen“ einstufte. Typisch Kinski halt und ein Hintergrund, den heute wohl alle einzuordnen wissen.

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Indiana Jones und der Tempel des Todes

Drei Jahre dauerte es, bis Harrison Ford erneut als Indiana Jones zu sehen war: In „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ stürzt der Wissenschaftler zusammen mit seinem Freund Shorty und der Sängerin Wilhelmina mit einem Flugzeug über dem Himalaja ab – mitten in einem von der Außenwelt abgeschnittenen Dorf.

Die Einwohner berichten ihm davon, dass ihre Kinder urplötzlich verschwunden sind und zugleich auch der als heilig geltende Shankara-Stein entwendet wurde, der dem Dorf frisches Wasser beschert. Jones begibt sich auf die gefährliche Suche nach den verschollenen Kindern, da er ganz nebenbei der felsenfesten Überzeugung ist, einer in seinen Augen archäologischen Sensation auf der Spur zu sein.

Auch dieser „Indiana Jones“ Kinostart entwickelte sich zu einem waschechten Kassenschlager und spielte bei einem Budget von 26 Millionen US-Dollar rund 330 Millionen US-Dollar ein. Die Kritiker stuften die Fortsetzung zwar als hervorragend inszenierten Abenteuerfilm ein, bemängelten allerdings auch die teilweise gravierende Darstellung von Gewalt – allen voran die Szene, in der ein Priester einem Mann bei lebendigem Leibe das Herz heraustrennt, um seine sterblichen Überreste schließlich in einem See aus glühender Lava zu versenken. Doch Indiana Jones wäre nicht Indiana Jones, wenn er die Bösen am Ende des Films nicht in die Schranken weisen würde.

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Im Jahre 1989 wurde der dritte und vorerst letzte Teil von Indiana Jones veröffentlicht, der bei vielen Fans nach wie vor als der beste Film der Serie gilt. Indiana Jones begibt sich hier auf die Suche nach dem Heiligen Gral – jenem Kelch, aus dem Jesus und seine Jünger beim letzten Abendmahl getrunken haben und der später das Blut von Jesus bei dessen Kreuzigung auffing. Indiana wird vom steinreichen Walter Donovan angeheuert, der die Hälfte einer Steintafel besitzt, die den genauen Weg zum Heiligen Gral offenbaren soll. Schnell entwickelt sich die Suche nach der anderen Hälfte jedoch auch zu einer persönlichen Mission für den Archäologen, denn sein Vater Professor Henry Jones, der sein Leben lang selbst nach dem Gral gesucht hat, ist unter mysteriösen Umständen verschwunden.

Für diesen dritten Teil konnte Regisseur Spielberg einen der größten Stars für die Verkörperung von Indianas Vater gewinnen: Niemand Geringeres als Ex-James-Bond-Darsteller Sean Connery verkörperte die wichtige Figur, was schon vor dem Kinostart für Begeisterung sorgte. Die Trailer schlugen ein wie eine Bombe.

Zu Beginn des Kinofilms können wir zudem einen Blick auf den jungen Indiana erhaschen, der von River Phoenix verkörpert wird. Tragisch: Der junge Schauspieler, der zuvor bereits im Coming-of-Age-Film „Stand by Me“ zu sehen war, verstarb nur vier Jahre nach der Premiere von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ mit gerade einmal 23 Jahren.

Mit einem Einspielergebnis von mehr als 470 Millionen US-Dollar stellte der dritte Teil die beiden Vorgänger locker in den Schatten. Dies könnte vor allem an dem hervorragenden Drehbuch liegen, das vor Witz und Kreativität nur so sprüht. Dann wären da natürlich auch noch die Lieblingsfeinde von Indiana Jones in Form der verhassten Nazis, die im zweiten Teil eine kurze Pause einlegen durften und nun wieder mit von der Partie sind.

Eine der besten Szenen des Films spielt übrigens in einem Zeppelin, in welcher Jones und sein Vater vor den Nazis flüchten wollen, nachdem Indiana Jones den Obersturmbannführer mit einem gezielten Faustschlag aus dem selbigen katapultiert hat („Kein Flugschein“). Hierzu gibt es eine lustige Anekdote und eine jener wenig bekannten Infos: Da es am Set des Luftschiffes extrem heiß war, trugen Harrison Ford und Connery in einigen Szenen keine Hosen – was im finalen Film dank guter Kameraführung natürlich nicht zu sehen ist.

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Eigentlich war die „Indiana Jones“-Reihe mit den drei ersten Filmen bereits abgeschlossen. Spielberg dachte jedoch schon seit vielen Jahren über eine Fortsetzung nach, die er im Jahr 2008 auch tatsächlich in die Kinos brachte. Der Film spielt im Jahr 1957: Indiana und sein Kumpel Mac wurden von der sowjetischen Agentin Irina Spalko (Cate Blanchett) entführt, damit Jones Jr. eine geheimnisvolle Kiste für sie aufspüren kann. In ihr befindet sich ein Alien, das 1947 in Roswell abgestürzt ist.

Zugegeben: Die Vorfreude beim Indiana Jones Stammpublikum war seit der ersten Ankündigung des neuen Filmprojekts immens und auch die Umsatzzahlen an den weltweiten Kinokassen konnten sich mit rund 790 Millionen US-Dollar mehr als sehen lassen – schließlich war Teil 4 somit der kommerziell erfolgreichste aller Titel. Der finale Streifen kam beim Publikum jedoch alles andere als gut an: Shia LaBeouf, der in der Geschichte Indys Sohn verkörpert, war für die meisten Zuschauer eine echte Fehlbesetzung. Er wird im angekündigten fünften Kapitel deshalb wohl keine Rolle mehr spielen, obwohl in der finalen Szene des vierten Kapitels sogar suggeriert wird, dass LaBeouf in die Fußstapfen von Harrison Ford treten könnte.

Auch die Außerirdischen, denen die Hauptfigur am Ende der Verfilmung plötzlich gegenübersteht, wirkten für viele Zuschauer unfreiwillig komisch. Und dann wäre da ja auch noch die völlig utopische Szene, in der Indiana Jones eine Atomexplosion überlebt, indem er sich in einem Kühlschrank versteckt.

Was dürfen wir von Indiana Jones 5 erwarten?

Obwohl der Lebenslauf von Indiana Jones durch den überflüssigen vierten Kinostart einen leichten Knick erhalten hat, ist der Peitsche schwingende Archäologe nach wie vor ein ganz Großer der Filmgeschichte. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der smarte Abenteurer nun sogar noch eine fünftes Indiana Jones-Epos spendiert bekommt, der im Jahr 2023 endlich auf die Leinwand kommen soll. Nachdem er zuvor bereits um ein ganzes Jahr verschoben wurde. Am 30. Juni 2023 soll es nun endlich so weit sein – Ford ist zu diesem Zeitpunkt bereits 81 Jahre alt. Doch was erwartet die Zuschauer eigentlich in Indiana Jones 5? Wird Indiana Jones 5 wieder besser als der nicht sonderlich gut aufgenommene Vorgänger?

Fakt ist jedenfalls, dass Spielberg, der bei allen vier bisherigen Indiana Jones-Kinofilmen Regie führte, für den bereits abgedrehten Indiana Jones 5 nicht mehr auf dem Regiestuhl Platz nahm. Zwar war dies ursprünglich vorgesehen, Spielberg zog sich jedoch kurz vor Drehstart zurück und übergab den Job an James Mangold.

Zwar ist Spielberg weiterhin als ausführender Produzent mit an Bord. Viele Anhänger befürchten durch den neuen Regisseur jedoch eine veränderte Erzählweise, sodass Indiana Jones 5 stark vom klassischen Indiana Jones-Menü abweichen könnte. Schlägt Indiana Jones 5 eine neue Seite auf?

Es kursieren bereits Gerüchte, die besagen, dass Indiana Jones 5 die Geschichte rund um eine Zeitreise werden könnte. Ein früherer Nazi-Offizier will wohl Lauf der Geschichte mithilfe einer Zeitmaschine ändern. Könnten die Nazis den Zweiten Weltkrieg letztendlich dadurch doch noch gewinnen?

Offiziell bestätigt wurde die Handlung der neuen Indiana Jones Geschichte zwar noch nicht, doch es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen wissen, was sie tun. Schließlich soll der Ikonen-Status von Indiana Jones nicht ausgerechnet mit dem, aller Voraussicht nach, letzten Kapitel der Reihe nachhaltig beschädigt werden. Fiebern wir dem ersten Trailer, dem Kinostart und allen News, die bis dahin sicher noch kommen, gespannt entgegen.